Dabu Fantastic machen ihrem Namen alle Ehre. Seit vielen Jahren ist die Band in der Schweizer Musikszene aktiv und bekannt. Doch spätestens mit ihrem Album «So easy», das 2023 erschien, gehören sie zu den Big Five am Schweizer Musiker:innen-Himmel. Eine Hymne nach der anderen schmeissen Dabu Bucher und DJ Arts ins Universum und alle Konzerte sind restlos ausverkauft. Ein Hype, der vorübergehen wird? Wohl kaum. Dabu Bucher sagte schon als Kind, er wolle später von Beruf Polo Hofer werden. Und der war bekanntlich keine Eintagsfliege.
Am 10. Januar spielten Dabu Fantastic also ein Clubkonzert im Konzerthaus Schüür. Es war seit Monaten ausverkauft. Mit Glück konnte ich ein Ticket ergattern. Ich gebe zu, dass ich die Musik von Dabu Fantastic sehr, sehr mag und die Band bei mir ein leichtes Spiel hatte. Dennoch war ich von der Intensität berauscht, die insbesondere Dabu als Frontmann auf die Bühne brachte. So viel Echtheit, so viel Liebe für die Menschen, so viel Charme (wie macht er das nur? Ich war schockverliebt.) und vor allem so viel Leidenschaft für die Musik: Der Mann gehört genau dorthin: auf die Bühne.
Heiss im Publikum, heiss auf der Bühne
Die Band spielte energetisch drauflos und jeder Song des aktuellen Albums «Ciao Baby, Ciao» schaffte es auf die Setlist. Dazu natürlich noch die grossen Hits wie «Angelina», «In Ornig» oder «Vo vorn». In der Mitte des Sets kam der Sex-Teil, wie es Dabu pragmatisch ausdrückte. Hier fanden Songs wie «Nomal so ne Nacht», «Teddybär» oder «Liebi passiert» Raum. Hot war es dabei aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum. Es quetschten sich so unfassbar viele Menschen in den Saal, dass es stellenweise ungemütlich wurde. Gegen Ende befreiten sich einige Zuschauende aus den Engen der Leute und flüchteten auf den Flur. Doch dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Selbst ohne Sicht auf die Bühne wurde dort wild getanzt.
Beklemmende Emotionalität
Dabu kann gut Liebeserklärungen in Songs packen, Sex-Themen enttabuisieren oder auch schweren Trennungsschmerz in tiefschürfende Songs verpacken. Eine Szene setzte der emotionalen Szenerie jedoch die Krone auf. Beim Song «Nach em Chrieg» liess Dabu seiner ganzen Wut, Trauer und Fassungslosigkeit über die unmöglichen Zustände auf der Welt freien Lauf und legte sein ganzes Herz in die Performance. Ein Moment, bei dem es ganz still wurde im Publikum. Beeindruckend, dass der Sänger keinerlei Authentizität verlor, als er kurz darauf wieder heitere Songs anstimmte. Ein echtes Multitalent. Und ein Abend, der sich voll und ganz gelohnt hat.
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