Wer kennt es nicht? Frau ist unterwegs, die Blase drückt – doch überall gibt es nur Pissoirs. «Typisch für einen Raum, der vor allem von Männern gedacht ist», sagt Joséphine Strebel, Spatial Designerin aus Luzern. Ein exemplarisches Beispiel: Amsterdam. Zahlen aus dem Jahr 2015 zeigen, dass in der Innenstadt auf 35 Pissoirs nur zwei Sitztoiletten kommen.
Es ist nur eines unter vielen Beispielen, das verdeutlicht: «Der öffentliche Raum ist nicht für alle gleich zugänglich», so Strebel. «Jede Person nimmt ihn anders wahr.» Dabei gehe besonders die weibliche Perspektive oftmals vergessen, so die Spatial Designerin. Dabei gehe es um weitaus mehr als um fehlende WCs. Frauen erleben öffentliche Räume oft anders als Männer: Seien es durch fremde Blicke, die haften bleiben oder dunkle Wege, die sich unsicher anfühlen.
Um diese Wahrnehmungen sichtbar zu machen, läuft Strebel im Rahmen ihres Bachelorprojekts mit Frauen durch Luzern. Sie hört zu, sammelt Eindrücke, entdeckt blinde Flecken. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen findet sie Orte, die Unbehagen auslösen – und überlegt, wie man sie verändern könnte. Während des Spaziergangs entstehen Gespräche: Wie fühlst du dich hier? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Was müsste sich ändern?
Das Ziel: Erfahrungen hörbar machen, neue Wege denken. Probleme erkennen und Lösungen schaffen – für einen öffentlichen Raum, der allen offen steht.
Willst du mitlaufen? Dann melde dich hier an: josephine.strebel@stud.hslu.ch