Wenn man den Bandnamen «Endlich schlechte Musik» hört, ist man zuerst abgeschreckt. Aber auch neugierig, oder? Die Deutsche Band macht es also genau richtig, denn mit diesem Namen fällt man auf. Und hört hin. Und genau so soll es sein. Denn diese Band macht nicht Klamauk, sondern steht für ihre Überzeugungen ein. «Wir positionieren uns ganz klar links und gehören der anarchistischen Strömung an. Wir wollen Freiheit», sagt Bandmitglied Gustl. «Und ja, da muss man ab und zu auch mal mit Gegenwind rechnen.» So fühle man sich auf Gegendemonstrationen der AFD natürlich wohl – kriegt aber auch die Ablehnung der Gegenseite zu spüren.
Aber nicht nur politisch gibts ab und zu mal Kontra. Auch musikalisch. «Wir machen Punkrock. Ist ja klar, dass das nicht jedermanns Schiene ist», sagt Gustl. «Gerade in dieser Musik fühlt man sich oft unverstanden. Man schwimmt nicht mit dem Strom, passt sich nicht einfach an. Aber wir mögen das.»
Und das hört man auch. Die Band gibt auf der Bühne Vollgas. Diesen Herbst waren «Endlich schlechte Musik» zum ersten Mal in Luzern auf der Bühne. Im Sedel. Da fühlten sie sich sehr willkommen. «Luzern war super», schwärmt Gustl. Er habe bereits einige Leute gekannt und liebe diese Location, die zum Stil der Band wie die Faust aufs Auge passt.
«Die armen Menschen im Publikum taten mir leid»
Ganz so perfekt sind jedoch nicht alle Locations. Einmal wurde die Band an die Bachelor-Abschlussveranstaltung des Lehrstuhls für Geologie eingeladen. Da sassen alle draussen mit Freund:innen und Familie. Schick angezogen. «Wir waren eine Zumutung», erinnert sich Gustl und lacht. «Die meisten dort konnten mit unserem Stil absolut nichts anfangen. Und auch für uns war es super unangenehm.» Sie hatten versucht, ein wenig reduzierter zu spielen, doch es half nichts. Viele Gäste setzten sich um, um möglichst weit weg von der Bühne zu sein. «Die armen Menschen im Publikum taten mir leid. Nur die paar Jungs, die uns engagiert hatten, feierten mit.»
Das sind Erfahrungen, die man ab und zu macht, wenn man Nischenmusik produziert. «Endlich schlechte Musik» tut genau das – aber mit viel Spielfreude und Leidenschaft. Da macht es auch nichts, sich ab und zu unerwünscht zu fühlen. Wichtig ist nur, dass es die richtigen Leute sind, die einen mit offenen Armen empfangen und mitfeiern.